StartGeschichtenLand"Silberne Pforte" öffnet ihre Tore für den neuen Museumsteil
Donnerstag, 13. Februar 2025

die heimat sehen

-6.7 C
Altenberg
-5.6 C
Marienberg
-3.2 C
Flöha
-4.2 C
Komotau
-5 C
Eibenstock

„Silberne Pforte“ öffnet ihre Tore für den neuen Museumsteil

Abtauchen in die Welt unter Tage und sich auf historische Entdeckertour begeben: das ist wieder im Stadt- und Bergbaumuseum der Silberstadt möglich.

Freiberg. Nach sechs Jahren Bauzeit und fünf Millionen Euro Investitionskosten öffnen sich endlich die Türen der „Silbernen Pforte“ des neu errichteten Ergänzungsbaus des Stadt- und Bergbaumuseums in Freiberg. Mit einem Festakt der Stadtprominenz und Wissenschaftlern, Bergbaufreunden und Medienvertretern wurde heute die nicht einfache Fertigstellung gefeiert.

„In die silberfarbene Außenhaut ist das Wort Silber, dessen Funde die Stadt berühmt und reich machten, in sieben Sprachen dargestellt. Das sind jene, die an unserer Bergakademie die gängigsten sind“, erklärte Oberbürgermeister Sven Krüger. Der freut sich mit den Einheimischen, dass dieses moderne Gebäude die Arbeitsbedingungen und vor allem die Präsentation der Museumsschätze maßgeblich attraktiver macht. In zwei Etagen samt Keller sind 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche samt Servicebereich und Toilettenräumen entstanden.

Der silberfarbene Ergänzungsbau ist neben dem Hauptgebäude des Stadt- und Bergbaumuseums entstanden. Foto. Christof Heyden

Das künftige Entree zum Museum erwartet Besucher hier mit einem ersten Teil der neuen Dauerausstellung. Der Eintritt ist frei. Kostenfrei bleibt der Besuch des unterdessen teilweise geöffneten Hauses bis Juni. Das haben die Stadträte in ihrer Januarsitzung einstimmig beschlossen. Ab Juni soll im Stadt- und Bergbaumuseum die neue Sonderausstellung „Plötzlich Kurfürst – August aus Freiberg“ präsentiert werden.

Durch die „Silberne Pforte“ gelangen Besucher in den Ergänzungsbau des Stadt- und Bergbaumuseums. Das neue Museumsentree macht den Weg frei für den ersten Themenbereich zur Geschichte des Freiberger Bergbaus und Hüttenwesens. Auf etwa 60 m² können Besucher in die faszinierende „Unter-Tage-Welt“ im Museumskeller eintauchen.
Die Ausstellungswände sind so gestaltet, dass sie mit ihren Nischen und Beleuchtungen im Museumskeller die Atmosphäre eines Bergbaustollns hautnah nachempfinden.
Spannende Informationen und interaktive, multimediale Elemente lassen die Geschichte des sächsischen Erzbergbaus lebendig werden.

Besucher fahren symbolisch in den Berg ein und können in speziellem Ambiente Bergbaugeschichte kennenlernen. Foto: Christof Heyden

Der Rundgang führt durch drei große Themenbereiche: Zunächst geht es in den Berg, wo Informationen zu Silberfunden, Bergbauepochen und dem Freiberger Revier präsentiert werden. Anschließend werden der Abbau und die damit verbundenen Gefahren anschaulich dargestellt. Schließlich erfahren die Besucher erfahren, wie im Bergbau gefördert und transportiert wurde.

Ein besonderer Höhepunkt sind die multimedialen Dioramen: Schaukästen, die verschiedene Szenen und technische Entwicklungen im Bergbau darstellen. Die Kombination aus plastischem Hintergrund und digitaler Bespielung ermöglicht einen einzigartigen Blick in die Geschichte des Bergbaus. So können verschiedene Szenen, Bewegungen, Arbeitsabläufe unter Tage und technische Entwicklungen bewegt und auf spannende Weise vermittelt werden. Sound- und Licht-Effekte ergänzen den atmosphärischen „Blick in den Berg.

Ein innovatives Element, das „Silberne Band“, führt alle Besucher sicher und erlebnisorientiert durch alle Bereiche. Es zieht sich wie ein silberner Faden durch die gesamte Dauerausstellung. Das Band beginnt im Themenbereich im Untergeschoss und bietet blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit, Exponate haptisch zu erleben und zu erkunden.

Die Ausstellungsstücke sind in der renommierten Silberstadt natürlich teils einzigartig bzw. besonders sehenswert. Foto: Christof Heyden

Beispielhaft laden Objekte zum genauen Betrachten und (Be)greifen ein – mit den Augen und mit den Händen. Diese inklusive Neuerung für blinde und sehbehinderte Menschen wird durch Objekttexte in tastbaren Großbuchstaben und in Braille-Schrift ergänzt. Auf dem „Silbernen Band“ finden sich auch Klappen zum Entdecken von Hintergrundinformationen sowie Museum-to-go-Karten. Diese können die Gäste mitnehmen. Neben dem Bezug zur Ausstellung verweisen sie auf die Region und laden zum Besuch weiterer kultureller Orte ein. (HY/PM)

Der Eingangsbereich ist modern und barrierefrei. Er bietet auch einen Museumsshop und einen Cafébereich mit Lounge.
Veranstaltungen im Museum: www.museum-freiberg.de/programm/veranstaltungen

Das historische Gebäude des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg (Am Dom 1) bleibt aufgrund von Baumaßnahmen und der weiteren umfassenden Neugestaltung der Dauerausstellung geschlossen.

WEITERE BEITRÄGE AUS DIESER KATEGORIE

Autor

Beiträge mit ähnlichen Schlagwörtern