In der 114-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr des Gemeinde steht mit Ronja Fürtig erstmals eine Frau der Rettungstruppe vor.
Dittersbach/Frauenstein. Mit dem Schweinskopfessen haben die Mitglieder am zweiten Adventswochenende ihren Jahresabschlussdienst gestaltet. Die Neuauflage der traditionellen Veranstaltung sah mit Ronja Fürtig erstmals die neue Wehrleiterin in dieser Gastgeberfunktion. Seit 2024 steht die 21-Jährige der Rettungstruppe in ihrem Heimatort vor.
„Hier beheimatet und den örtlichen Gegebenheiten samt der guten Kameradschaft vertraut, zögerte ich nicht lange, als die Anfrage gestellt wurde“, berichtet die in Freiberg tätige Erzieherin und erzählt, dass auch ihr Opa Kurt einst im Ehrenamt tätig war.
„Die in der Feuerwehr unseres kleinen Ortes vereinten Mitstreiter wissen darum, wie wichtig dieses Wirken ist. Soll die Truppe erhalten bleiben, müssen jene zupacken, die es bewerkstelligen können und da heißt es auch Verantwortung zu übernehmen“, so Ronja Fürtig.
„Es ist eine fordernde Aufgabe, die meine Freizeit beansprucht. Aber das Hobby hat auch seinen Charme, das Team ist gut aufgestellt, es bringt sich gern ins gesellschaftliche Leben der Stadtgemeinde ein.“ Im Vorgänger Marcel Weichelt habe sie einen gestandenen Fachmann als Stellvertreter zur Seite.
Deren Feuerwehr-Werdegang unterscheidet sich insofern, als dass sie nicht in den Kinder- und Jugendabteilungen tätig war. „Ich bin erst mit 16 Jahren eingetreten, habe mit der Grundausbildung begonnen und bin mit 18 Jahren in die aktive Abteilung übernommen worden“, so die Dittersbacherin. Die verkörperte seinerzeit die erste Frau in der 1910 begründeten Feuerwehr des Ortes, unterdessen gehören vier Mädchen der 14-köpigen operativen Einsatzeinheit an, darunter ihre jüngere Schwester Finja. Weitere 23 Akteure zählt die Alters- und Ehrenabteilung samt dem Förderverein.
„Klar, dieses Wirken ist klischeebehaftet, ist es doch eine eher maskulin veranschlagte Leidenschaft. Aber wir spielen keine Spielchen, unseren Entscheidungen haben große Tragweite. Die Funktion bekommt man nicht geschenkt.“ Um dem gewappnet zu sein, hat die Hauptlöschmeisterin zurückliegend die Landesfeuerwehrschule in Nardt besucht und die Qualifikation der Gruppenführerin erworben. Tanzend sucht Ronja Fürtig den Ausgleich: dann wechselt sie die Dienstunform mit dem Dress der Funkengarde in Burkersdorf. (hy)