Waldenburg. Das Schloss Waldenburg öffnet am 16. November 2024 – seine Tore für eine neue Dauerausstellung: „Das Schloss als Lungenheilstätte – Geschichte(n) aus der Mottenburg“. Diese Ausstellung beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel in der Geschichte des Schlosses, das fünf Jahrzehnte lang als medizinische Einrichtung für Lungenkrankheiten diente, insbesondere für Tuberkulose-Patienten.
Unter dem Spitznamen „Mottenburg“, geprägt durch die Patienten selbst, verweist der Name auf die schwere Erkrankung, die die Lunge so sehr veränderte, dass sie durchlöchert schien – als hätten Motten sie befallen. Viele der damaligen Patienten nannten sich daher scherzhaft „Mottenbrüder“. Die Ausstellung gibt den Besuchern einen tiefen Einblick in den Alltag dieser Menschen und des medizinischen Personals, das in den historischen Räumen des Schlosses tätig war. Die Prunkräume, die einst königliche Gäste beherbergten, wurden für die Krankenpflege genutzt – ein Umstand, der von den Patienten oft als „vornehm, aber weniger zweckmäßig“ beschrieben wurde.
Die Ausstellung präsentiert persönliche Geschichten, Berichte und Anekdoten ehemaliger Patienten und Mitarbeiter, die durch zahlreiche Interviews und Recherchen gesammelt wurden. Diese Erzählungen lassen den Besucher in die damalige Zeit eintauchen. Wörter wie „Suppendampfer“, „Schmatzguschel“, „Jodeln“ und „Bomben“ – Begriffe, die in der damaligen Krankenhauskultur gebräuchlich waren – werden in der Ausstellung erklärt und bieten interessante Einblicke in das Leben in der Heilstätte. (PM)
Hintergrund: Das Schloss Waldenburg war von der Mitte des 20. Jahrhunderts an über 50 Jahre lang ein „TBC-Heilstätte Waldenburg“ und später ein „Fachkrankenhaus für Lungen- und Bronchialheilkunde“. Die neue Dauerausstellung zeichnet die bewegende und berührende Geschichte dieser Zeit nach und lädt dazu ein, das Schloss in seiner Rolle als Ort der Hoffnung und Genesung zu entdecken.
Öffnungszeiten: Die Ausstellung öffnet am Samstag, den 16. November 2024, und ist Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 16 Uhr sowie Samstag/Sonntag/Feiertag von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.