Freiberg. Mit Tagen der offenen Tür wird das Freiberger Stadtarchiv nach ehrgeiziger Modernisierung offiziell eröffnet. Am 18. und 19. Oktober lädt das Archivteam ein, den geschichtsträchtigen Bau kennen zu lernen. Bereits am 17. Oktober wird die letzte Umzugskiste vom Rathaus ins neue Archiv gebracht – begleitet von einer kleinen Bergparade (17 Uhr ab Rathaus).
Mehr Platz, mehr Technik, mehr Möglichkeiten, mehr Zugriff und Service: Das Freiberger Stadtarchiv hat mit seinem neuen Domizil im Herderhaus nur dazugewonnen. Über Monate waren die Archivalien aus vielen Jahrhunderten und unterschiedlichen Lagern ins für rund 23 Millionen sanierte und bestens klimatisierte sowie ausgestattete Haus gebracht worden. Nun soll es eröffnet werden:
Es ist ein stadtbildprägendes Gebäude: das Herderhaus. Nach der aufwendigen Sanierung gewährleistet die Stadt Freiberg als Archivträger hier mit dem neuen Standort des Stadtarchivs, dass die historische, städtische Überlieferung sicher und unter optimalen Lagerungsbedingungen für nachfolgende Generationen bewahrt und zudem ein hoher Nutzungsstandard erreicht wird. Darüber hinaus bietet das Gebäude Funktionsräume für die Bearbeitung von Archivgut und zeitgemäße, dem Arbeits- und Gesundheitsschutz angepasste Büroarbeitsplätze und Sozialräume.
Dass der Sanierung des Herderhauses die fast zeitgleiche Errichtung eines Ergänzungsbaus folgen konnte, erweist sich im Hinblick auf die Lagerungskapazitäten für städtisches Kulturgut als besonderer Vorteil. Während im sanierten Herderhaus das Stadtarchiv mit sämtlichem dauernd aufzubewahrenden Archivgut (ca. 3000 lfm und 20.000 Karten) und 800 lfm historische, wissenschaftliche Buchbestände untergebracht sind, finden im Neubau das Verwaltungsarchiv sowie ein Depot für das Stadt- und Bergbaumuseum Platz.
Wer zahlte unter den an der Bergakademie Beschäftigten 1831/32 für seinen Weinkonsum die höchsten Steuern? Welche Professoren waren Mitglieder der Freimaurerloge „Zu den drei Bergen“? Welche Vorbereitungen traf der Freiberger Rat für den Aufenthalt des Kurfürstlichen Administrators Xaver im November 1765 in Freiberg, der bekanntlich maßgeblich zur Gründung der Bergakademie beitrug?
Diesen und anderen spannenden Fragen kann jeder Geschichtsinteressierte nun im hochmodernen Lesesaal des Freiberger Stadtarchivs in der Herderstraße 2 nachgehen. Zehn Nutzerplätze sowie ein separater Arbeitsplatz für großformatiges Archivgut laden dazu ein, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen. Die Nutzerplätze können auf Schulklassenstärke aufgestockt werden, damit das Stadtarchiv als außerschulischer Lernort wirken kann. (PM)