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Dienstag, 17. September 2024

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Wie Anno dunnemals: Eimerkettenlöschangriff mit Handruckspritze

Brandheiß ging es am Wochenende in Siebenlehn her: die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr vor 100 Jahren wurde gefeiert. Dabei bestimmten Feuer und Wasser an drei Tagen das Jubiläum.

Siebenlehn. Drei Tag lang haben die Siebenlehner das 100-jährige Jubiläum ihrer Freiwilligen Feuerwehr gefeiert. Mit einem abwechslungsreichen Programm zeigten die Gastgeber nicht nur ihre Qualitäten als geschulte Rettungshelfer, vielmehr bewiesen sie auch ihre Stärke als Kulturveranstalter. Publikum aller Generationen war eingeladen, sich selbst ein Bild vom fachlichen Können zu verschaffen. Klar galt dafür die Devise: Zünd an, es kommt die Feuerwehr! So rückte die Jugendfeuerwehr einem inszenierten Brandgeschehen zu Leibe, um das Häuschen und dessen Besitzer vor dem Feuer zu retten und die Flammen zu löschen.

Mit einer Pferdespritze demonstrierten die Siebenlehner das Löschprozedere vor über 100 jahren. Mit von der Partie Feuerwehrhauptmann Kasper, geführt von Camillo Fischer von der Holzoper. Foto: Christof Heyden

Ungezählte Smartphones hielten die Showübung genauso fest, wie das Publikum mit einem Zeitensprung einen Eindruck davon erhielt, wie die früheren Generationen mit Pferdespritze operierten. Um einen Schaubrand zu bekämpfen, mussten Passanten kurzerhand mit zu den Eimern greifen, und eine Wasserkette bilden. Es galt den Behältertank des Gefährts mit dem kostbaren Nass zu befüllen. „Dieses Utensil haben uns die Großvoigtsberger zur Verfügung gestellt“, freuten sich Jan Arndt und Johannes Mocke von der Wehrleitung. Die zeigten sich mit den 30 Frauen und Männern der Truppe angetan, dass mit der Taufe von Hannelore nunmehr eines der modernsten Löschfahrzeuge offiziell im Einsatz ist. „Wie bei uns üblich, erhielt das TLF 4000 einen Frauennamen, jenen seiner Taufpatin Hannelore Hoffmann“, so Arndt.

Technikschau in Siebenlehn, unterstützt von den Kameraden aus Nossen. Foto: Christof Heyden

Im Rahmen des Festaktes wurde vier Kameraden für ihren Einsatz im Zuge der Beschaffung dieses Fahrzeuges gedankt, welches bereits mehrfach im Einsatz war. Neben sechs Beförderungen dankten die Einheimischen Bernd Keller und Peter Schindler für jahrelanges Wirken in der Feuerwehr. Zum Auftaktabend rückten die Organisatoren mit einem Marionetten-Theaterstück jene Zeitphase einer zwangsaufgelösten Vorgänger-Löschtruppe von vor 1924 in den Blickpunkt, die weniger ruhmreich in die Geschichtsbücher eingegangen war.

Wehrleiter Jan Arndt hatte den Durchblick: Eintrittskarten waren farblich nach Tagen aus einem früher im Einsatz befindlichen Schlauch hergestellt worden. Rot war am Freitag angesagt, gelb am Samstag. Foto: Christof Heyden

Als gelungene Premiere gilt ein Vorhaben namens Siebenlehner Vereinsstammtisch. „Nachdem wir seit 2023 drei Mal Vertreter örtlicher Initiativen mit dem Willen zusammengerufen haben, Ideen für das Miteinander über die einzelnen Vereine hinaus zu entwickeln und die Kräfte zu bündeln, unterstützen heuer erstmals 42 Ehrenamtler aus diesen Reihen das Fest der Feuerwehr“, so Mathias Riedel-Wiedemann. „Wir übernehmen den Getränke Ausschank und bewirten die Besucher am Grill. Damit wollen die die feiernden Feuerwehrleute unterstützen.“  (hy)

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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