Chemnitz-Hilbersdorf. Mit einer Spendenaktion der besonderen Art suchen die Mitglieder des Eisenbahnmuseums Chemnitz-Hilbersdorf Unterstützung für ein ehrgeiziges Vorhaben: Das Stahlross Nummer 50 3648 muss zur obligatorischen Hauptuntersuchung. Dank der guten Pflege ist die über 80-jährige eiserne Lady der 50er-Einheitsbaureihe zuverlässig einsatzbereit, aber nur mit neuerlicher Überprüfung darf die Lok weiterhin für das Museum schnaufen.
„Am 02. November 2023 verliert unsere Lokomotive als Zeitzeugin der Eisenbahngeschichte ihre Zulassung. Es steht die obligatorische Hauptuntersuchung an. Und nur mit dieser kann die Dienstzeit für weitere acht Jahre im Museumseinsatz verlängert werden“, stellt Maximilian Thieme fest. „Wir rechnen mit Kosten in Höhe von 650.000 €. Um die Hauptuntersuchung kommen wir nicht herum, die ist gesetzlich vorgeschrieben und soll die Betriebssicherheit des Fahrzeugs garantieren“, so der 23-jährige Diplomstudent des Verkehrswesens. „Daher bitten die Eisenbahnfreunde die Öffentlichkeit um Unterstützung und rufen zu einer Spendenaktion heraus. Diese ist seit Januar 2023 angelaufen.“
Dabei setzen die Vereinsfreunde auf die Idee einer Teilepatenschaft: Jeder Spender kann die Aufarbeitung eines bestimmten Bauteiles wie Waschluken, Führerstandarmaturen und Rauchrohre unterstützen. Dafür sind Beträge zwischen 75 und 2.500 Euro willkommen. Als ehrgeizigere Investitionen gelten etwa jene für Kesselspeisepumpe und Lichtmaschine. Mit Beiträgen von 20 Euro würde die Aufarbeitung eines Stehbolzen zu Buche stehen, von denen allein 1.500 an der Maschine gezählt werden. „Als Dankeschön überreichen wir eine personalisierte Spendenurkunde. Jene Spender und Sponsoren, welche einen Betrag über 1.000 € zur Aufarbeitung beitragen, werden wir an einer Tafel am Lokschuppen-Stand unserer 50 3648 aufzeigen“, so Maximilian Thieme.
Mit Tatkraft wollen die Akteure die Weichen für die ehrgeizige Aufgabe stellen. „Die 1941 bei der Friedrich Krupp AG in Essen gebaut Güterzuglokomotive, die auch vor Personenzügen zum Einsatz kam, ist eine regional typische Maschine. Die Loks der 50er Reihe wurden in und um Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) die wichtigsten Maschinen in der Zugförderung. Befahren wurden von Chemnitz aus vorwiegend die Strecken ins Erzgebirge und das Muldental“, sagt der Eisenbahnfan. „Aus dieser Tatsache heraus und der Tradition verpflichtet, bemüht sich unser Verein diese Lokomotive am Schauplatz Eisenbahn betriebsfähig zu erhalten.“
Informationen: https://www.sem-chemnitz.de/teilepatenschaft
Spendenkonto Sächsisches Eisenbahnmuseum e.V.
Sparkasse Chemnitz IBAN: DE63 8705 0000 4000 5036 48;
Verwendungszweck: HU 50 3648.