Freiberg. Zum 17. Mal wurde am Wochenende im Landkreis Mittelsachsen zum Tag der Schauanlagen des Bergbaus und Hüttenwesens eingeladen. Initiiert von der Saxonia-Freiberg-Stiftung öffnen am Sonntag ein Dutzend Objekte für wissbegieriges Publikum ihre Tore. Vertreter von Bergbau-, Hütten- und Geschichtsvereinen gaben einen Einblick, wie sie in der Welterberegion Erzgebirge das Montanwesen erforschen und pflegen.
In Muldenhütten stand das älteste an seinem Originalstandort befindliche Zylindergebläse im Blickpunkt. Roland Kowar informierte mit Mitgliedern der Fachgruppe Hüttengeschichte des Vereins Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft zum Werdegang des 1828 in Betrieb genommenen heutigen technischen Denkmals.
Das ermöglichte es damals, dass Steinkohle für die Verarbeitung des gewonnenen Erzes eingesetzt werden konnte. Die neuen leistungsfähigeren Gebläsemaschinen lieferten ausreichend Sauerstoff für die Verbrennungsprozesse. Seit 1986 pflegen die Enthusiasten diese Anlage, Roland Kowar greift regelmäßig auch zum Ölkännchen.
Auch der Gebäudekomplex des IV. Lichtloches des Rothschönberger Stollns war Gastgeber für bergbauinteressierte Sonntagsausflügler. Unternehmungshungrige Besucher wie Dominik Hintz stiegen hinab in den Schacht der riesigen Radstube. Im Huthaus informierten Vereinsfreunde zum Werdegang der 145 Jahre alten Standorts. Im April 2022 hatte die Interessengemeinschaft ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Gäste nutzten auch die Gelegenheit, sich über das Projekt der Reinsberger zu informieren, perspektivisch eine Radtour-Route durch die Region anzulegen. Diese Idee war jüngst von der Silberstadt Freiberg gewürdigt worde
Kathi Scheiter gehörte zu den tatkräftigen Gastgebern, die beispielsweise aufmerksam die Schachthelme desinfizierten.