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Samstag, 20. April 2024

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Unnre Muttersproch

E mancher, dar es erschte Mol ins Arzgebirg kimmt hie,
dar ka, wenn mir uns unnerhaln, gar viles net verstieh.
Mir fahrn, wenn´s bei uns schneie tut, net Schlitten, sonnern Schlieten.
Geritten kimmt der Reiter ne, dar kimmt bei uns gerieten.

E Täg is, wos der Bäcker macht, E Teig, dos is der Teich,
un trocken werd de Wäsch fei net, die ward dhier när treich.
Karnickel gibt´s net im Gebirg, do gibt´s Kuhhosen bluß.
De Bäume haaßen Baame hier, un Hose haaßt de Hus.

Wie Rauchemad un Getzen schmeckt, is manchen ugewieß,
De Mutter macht zum Feiertog net Klöße, sonnern Kließ.
Un härn mir unnre Muttersproch irgendwu im fremden Land,
is grod, als hätt de Haamit uns enn lieben Gruß gesandt.

Do werd uns warm un wuhl üm´s Herz, und gern kehrn mir dann ham,
in unner schienes Arzgebirg, dos ka us geder glaabn!

(Margarete Junghans, Jahnsbach)

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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