Die Schlossbetriebe Sehenswerte Drei suchen Zeitzeugen eines bewegenden Kapitels der DDR-Geschichte: Auch die Burg an der Zschopau diente bis zur Wende als Umerziehungsheim. Jetzt soll daran erinnert werden.
Scharfenstein. Zu DDR-Zeiten dienten Jugendwerkhöfe als Spezialheime zur Umerziehung bzw. „Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten“. Die Erziehungsmethoden konnten dabei je nach Einrichtung so drastisch sein, dass die betroffenen Jugendlichen dadurch dauerhaft traumatisiert wurden. Für solche Einrichtungen nutzte man häufig sehr alte Gebäude wie Schlösser oder Herrenhäuser. Auch in der Burg Scharfenstein befand sich bis zur Wende ein Jugendwerkhof.
In den letzten Jahren nahmen die Diskussionen zu diesem Thema stetig zu und auch die wissenschaftliche Aufarbeitung schritt voran. An dieser Entwicklung wollen die Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde Schlossbetriebe gGmbH teilhaben und planen deshalb eine Sonderausstellung zum Jugendwerkhof Scharfenstein, wo dieser wichtige Teil der Burggeschichte erstmalig erforscht wird.
Damit dieses Vorhaben gelingt, werden Zeitzeugen gesucht, die ihre Erinnerungen, Fotos, Gegenstände und Dokumente vertrauensvoll zur Verfügung stellen. Gesucht werden ehemalige Betroffene, Lehrer oder Erzieher. In Gesprächen können zudem Video- oder Audiointerviews geführt werden. Aber auch eine Anonymisierung ist auf Wunsch jederzeit möglich.
Der Schutz der personenbezogenen Daten der Mitwirkenden wird dabei jederzeit gewährleistet. Die Daten werden streng vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Die Teilnahme an dem Ausstellungsprojekt kann auch nachträglich widerrufen werden.
Kontaktdaten Ansprechpartner:
Martin Kreß,
Museumspädagoge der Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde Schlossbetriebe gGmbH
E-Mail: martin.kress@die-sehenswerten-drei.de