In Augustusburg erklimmen Musikanten statt dem Kirchenschiff jetzt den Turm von St. Petri: Jeweils sonnabends wird aus luftiger Höhe zum ungewöhnlichen Kurkonzert eingeladen.
Augustusburg. Die Premiere ist gelungen, weitere Auflagen werden folgen: Seit dem 28. März 2020 veranstaltet an jedem Samstag die Kirchgemeinde Augustusburg unter Leitung von Pascal Kaufmann ein ungewöhnliches Kurzkonzert vom Kirchturm der Stadtkirche St. Petri: Punkt 18 Uhr nach dem Glockengeläut setzen ausgewählte Musiker mit einem musikalischen Gruß ein Zeichen der Hoffnung und Andacht. Gemeinsam statt einsam! – so lautet das Anliegen.
Unter Berücksichtigung der staatlichen Hygienevorschriften, also ohne vorherige Probenzusammenkünfte und immer mit zwei Metern Abstand, werden Abendlieder für die offenen Fenster im Ort und symbolisch für die ganze Welt gespielt.
„In einer Zeit der vielen Absagen verbinden wir somit die jahrhundertealte Tradition der Turmmusik mit unserem eigenen Konzept des Augustusburger Musiksommers: Kurzkonzerte für Jedermann!“, so der Initiator und künstlerische Leiter Pascal Kaufmann. Der sieht in dem Angebot viel mehr als eine Serenade mit nichtalltäglichem Tageslauf.
„Die Kirchgemeinde Augustusburg möchte mit der Musik vom Turm eine Botschaft der Hoffnung in die weite Welt senden. Gerade durch seine exponierte Berglage zusammen mit der Schloss-Silhouette hat der Kirchenbau gewissermaßen Leuchtturm-Charakter“, so der anerkannte Orchesterleiter.
„Uns verbindet der Gedanke, so den Menschen im Ort mit den Klängen zu zeigen, dass niemand alleine ist. Die vielen Familien und älteren Menschen, die unter der aktuellen Situation gewiss leiden, können dann das Fenster öffnen, sie verbindet etwas gemeinsames.“
Die beachtliche Resonanz der ersten Auflage hat die Überlegung reifen lassen, diese Musikangebot über das gesamte Sommerhalbjahr fortzuführen. „Das heißt auch, dass, sobald die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben sind, auch alle Touristen herzlich eingeladen sind, nach Augustusburg zu kommen und die kurzen Konzerte live in der Natur zu genießen.“