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„Kulturweg der Vögte“ als Schülertheater

SchülerInnen aus Limbach und Plauen führen Ende Juni und Anfang Juli das Theaterstück „Die Vögte von Weida“ auf. Zudem wird Ausstellung „Der Deutsche Orden im Komturhof“ in Plauen eröffnet

Chemnitz. Diese Zusammenarbeit ist spannend und anregend: Schüler und Studenten entdecken eine Geschichte aus dem Mittelalter und gestalten ein begeisterndes Theaterstück. Im Rahmen des seit 2016 von der Europäischen Union geförderten Projektes „Kulturweg der Vögte“ hat die Professur Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der Technischen Universität Chemnitz gemeinsam mit der Dittes Grundschule Plauen, dem Theater Plauen/Zwickau und der evangelischen Montessori Grundschule Limbach es geschafft, dieser mittelalterlichen Novelle modernen Glanz zu verleihen.

Luca Kirchberger, Absolventin des TU-Masterstudiengangs „Rezeptionskulturen der Vormoderne“, hat die Erzählung in ein raffiniertes Stück umgeschrieben, das sich an die Größe und Bedarfe jeder Schule anpassen lässt.
Und nun die Premiere mit öffentlichem Auftritt. Den Anfang macht am 29. Juni 2019 die evangelische Montessori Grundschule in Limbach, die in der passenden Kulisse auf Burg Mylau ihre Ergebnisse präsentieren wird. Die Aufführung des Schülertheaterstücks „Die Vögte von Weida“ beginnt um 14:00 Uhr. Am 3. Juli 2019 folgt dann um 17:00 Uhr im Komturhof Plauen, Schulberg 2, die Dittes-Grundschule Plauen.

Dem Orden standen Deutschmeister voran, vier sind mit Salza, Feuchtwangen, Kniprode und Albrecht auf der Marienburg/Polen zu bestaunen. Foto: Christof Heyden

Als Grundlage des Stückes gilt eine heute in Leipzig aufbewahrte Handschrift, die eine mittelalterliche Schauernovelle mit dem Titel „Die Vögte von Weida“ überliefert. „Auf den ersten Blick unterscheidet sie sich nicht wirklich von den bekannten Erzählungen um berühmte Ritter und furchtlose Helden“, so Pressesprecher Mario Steinebach. „Doch der Schein des Titels trügt. Inhaltlich geht es in der Novelle um nicht weniger als ein mutiges junges Mädchen, das ihren beim König in Ungnade gefallenen Vater aus dem Kerker befreien muss. Dabei scheut sie weder davor, die bestehenden Frauen- und Männerklischees umzukrempeln, noch der furchteinflößenden Aufgabe entgegenzusehen, ein seit Jahrzehnten verfluchtes Kloster von den darin hausenden Geistern zu befreien.“

Der Deutsche Orden expandierte auch gen Osten und errichtete auch die Marienburg/Polen. Die erhielt ihren Namen nach der Schutzpatronin der Brüder des Ordens vom Deutschen Haus St, Mariens in Jerusalem. Foto: Christof Heyden

In diesem Zusammenhang verweist Mario Steinbach auf die Ausstellungseröffnung „Der Deutsche Orden im Vogtland“. „Gemeinsam mit vier Studierenden der Rezeptionskulturen ist an der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Fasbender eine Ausstellung über die Geschichte des Deutschen Ordens im Vogtland entstanden, die ab dem 27. Juni 2019 im Komturhof Plauen, Schulberg 2, zu sehen ist.“
Die insgesamt zwölf deutsch/tschechischen Aufsteller thematisieren unterschiedliche Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, so etwa die wissenschaftlich unzureichend erforschte Literaturproduktion, den Einfluss des Ordens auf die Infrastruktur des Vogtlandes und die großen wirtschaftlichen Errungenschaften des 1190 am Strand von Akkon unter einem weißen Segel gegründeten Ritterordens der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem.

Am 27. Juni wird die Ausstellung „Der Deutsche Orden im Vogtland“ im Komturhof um 17:00 Uhr feierlich eröffnet. Der Eintritt zu dieser Exposition ist frei.

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Autor

Christof Heyden
Christof Heydenhttps://www.erzgebirge.tv
in Chemnitz lebend, geb. 1961 in Pirna, Diplom-Kulturwissenschaftler Humboldt-Uni Berlin, seit 1993 Freier Journalist und Pressefotograf. Mailadresse: christof.heyden(at)erzgebirge.tv

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