Der Erzgebirgsverein hat mit seinem 140. Gründungsgeburtstag ein stolzes Jubiäum gefeiert. So engagiert das Tun, die Gemeinschaft muss sich für Nachwuchs stark machen.
Schneeberg. Ein stattliches Jubiläum haben jetzt rund 3200 ehrenamtlich tätige Mitglieder in 52 bundesweit organisierten Zweigvereinen gefeiert: Den 140. Gründungstag des Erzgebirgsvereins. Gegründet worden ist der Verein einst am 5. Mai 1878.
Die Pflege der Volkskunst, des Liedgutes und der Mundart steht im Blickpunkt, wie die Förderung heimatkundlicher, natur- und kulturwissenschaftlicher Kenntnisse. Die Mitglieder erwandern und erleben die heimatlichen Gebirgslandschaft, wollen die kulturellen Güter bewahren und ihren Beitrag für den Schutz der Natur und Umwelt leisten. Als besonderer Schwerpunkt gilt die Vermittlung der Tradition an die junge Generation.
In Aue gegründet erhielt der Verein innerhalb kurzer Zeit großen Zulauf. „Rund 25 Aussichtstürme und Berggasthöfe wurden auf den schönsten Höhen des Erzgebirges errichtet. Gemeinsam mit den Forstämtern und Gemeinden legte der Verein Wanderwege an, markierte diese und gab Wanderkarten heraus“, sagt die Bundesvorsitzende Gabriele Lorenz. „Die erzgebirgische Kultur wurde auf vielfältigste Weise gefördert. Theater- und Musikgruppen gründeten sich innerhalb der Zweigvereine, Heimatfreunde erstellten Publikationen und Chroniken, Ausstellungen zur Volkskunst wurden organisiert.“
In der Zeit des Nationalsozialismus war der Verein genauso wie in der DDR-Zeiten verboten. Daher hatte die Interessengemeinschaft fast 40 Jahre im Westen, in Frankfurt am Main, ihren Hauptsitz. Erst 1990 wurde mit der 1. Abgeordnetenversammlung des Erzgebirgsvereins in Schneeberg die Neuorientierung beschlossen und am 1991 erfolgte in Eibenstock in einer bewegenden Festveranstaltung der offizielle Zusammenschluss der Vereine.
Größte Herausforderung: Junge Leute für das Anliegen der Großvätergneration begeistern. Kein Geheimnis: Die Engagierten schwinden. Einst zählte der Verein zum 50-jährigen Jubiläum 1928 stolze 30.000 Mitglieder. Heute nicht mehr erreichbar. So mancher Zweigverein hat sich unterdessen aufgelöst.