Rollende Repräsentanten wieder daheim

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Framo und Barkas sind zur Fahrzeugparade wieder auf dem heimischen Marktplatz zu Hause. Foto: Christof Heyden

Zum 11. Mal feierte Frankenberg mit Gästen aus nah und fern ein gelungenes facettenreiches Sommerfest. Drei Tage waren Einheimische auf den Beinen.

Frankenberg. „Ja ist denn schon Weihnachten?“ mag mancher Samstagnachmittaggast bei Kaffee und Kuchen gestaunt haben. Da schmetterte die Band Erzgebilly aus Stollberg den „Schneeschuhfahrer-Marsch“ wie andere Anton-Günther-Klassiker im Rock´n –Roll-Gewand von der Bühne. Dem Geschehen kam durchaus die Symbolik einer hoch frequentierten Hutzenstube zu: Tausende rückten zum Sommerfest im Herzen der Kommune zusammen, tauschen das heimische Sofa mit den Aktionsflächen.

Erzgebilly musiziert auf der Hauptbühne zum Stadtfest. Foto: Christof Heyden

Dabei hatten die Veranstalter mit starker medial-sportlicher Konkurrenz zu rechnen, immerhin startete in Russland die Fußballweltmeisterschaft. Doch das Gewimmel in der Zschopaustadt zeigte, dass heimatbewusste Fans genau dann am Ball sind, wenn vor der Haustür etwas los ist. Die Angebote reichten von Airbrush bis Zuckerwatte. Für fetten Sound sorgten durchweg hörens- und sehenswerte Bands auf beiden Hauptbühnen, die sich quasi ohne Pause die Boxenstecker in die Hand gaben.

Da gab es manch Wiedersehen unter Freunden und Familien und auch betagte Repräsentanten der Stadt rollten vor. Knapp 80 Oldtimer-Mobile der Marke Framo /Barkas tuckerten zum Modelltreffen aus vielen Teilen Sachsens und darüber hinaus vor. 40 Lenker beteiligten sich am Fahrzeugcorso und zeigten ihren schmucken Untersätzen die sich für die Landesgartenschau rüstende Stadt. Mit vereinten Kräften gestalteten 14 heimische Vereine das Geschehen rund um die Bühne Kirchplatz mit aus. Während beispielsweise auch Vertreter des Bildungsvereins leckere Bratwürste verkauften, sammelten sie zu Füßen des Gymnasiums auch Schuhwerk ein. „Wir nutzen die Aktionstage für den guten Zweck. Für die noch tragfähige Fußbekleidung, die von einer bundesweiten Initiative recycelt wird, bekommen wir je nach Gewicht einen finanziellen Obolus“, so Ronny Kämpfe.

Organisatoren, die zuzupacken verstehen: Lutz Raschke und Jens Martin, rechts. Foto: Christof Heyden

Mit echtem Körpereinsatz gehörte Jens Richter zu den Machern des Festes. Der Datenverarbeitungskaufmann zeigte zum 10. Mal sein organisatorisches Geschick als Marktmeister. Dessen Aufgabe beschrieb des 42-Jährige bildhaft: „Auf einem leeren Platz wird ein Sack mit einer Vielzahl Zahnräder ausgeschüttet. Meine Aufgabe ist es, diese so zusammenzusetzen, das ein ganzes reibungslos funktioniert.“