Borgschorfer Klatschguschn bieten Schmaus

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Noch sind die Proben eine trockene Angelegenheit im Fresstheater der Borgschdorfer Klatschguschn, aber die Kost wird musisch äußerst verdaulich sein. Foto: Christof Heyden

Die Borgschdorfer Klatschguschn haben eine Rezeptur gemixt, die über Dorfgrenzen hinaus bei Feinschmeckern längst als äußert bekömmliche SchauspielKost gilt.

Burkhardtsdorf. Die Akteure der ums nachbarschaftliche Miteinander bemühten Theatertruppe wollen versierten Gourmets auch 2018 an drei Erlebnistagen ein musisch-lukullisches Drei-Gänge-Menü servieren.  Die „Eurofoam Arena“ Sport- und Mehrzweckhalle ist Schauplatz der fiktiven, ein Heimatfest nachgestaltenden Kulisse, in der das Spektakel „Weil mer Arzgebirger sei“ über die Bühne gehen wird. Das in den eigenen Reihen erdachte und von Daniela Böttger dramatisierte Lustspiel wird eine launige Exkursion in die Geschichte der Region. Denn in jenem Flecken Burkhardtstann wird Ortsjubiläum gefeiert. Und da steht der Generalintendant der Dorffestspiele Blasius Dauernörg vor der Herausforderung, seinem verwöhnten Publikum ein originelles Programm zu bieten. Da geraten doch tatsächlich Persönlichkeiten der Zeitgeschichte ins Rampenlicht. Wer wollte nicht einmal die Uthmann, den Stülpner oder Anton Günther kennen lernen? Und auch jener, von den Musikanten der Randfichten unbeirrt Besungener tritt jetzt höchst selbst in die Szene: Der Holzmichel.

Andrea Kotirra verkörpert die Journalisitn Nancy News (weißes T-Shirt) und Melanie Kotirra die Penny Pencil, zwei der Hauptrollen. Foto: Christof Heyden

Klar, dass derart Geschehen die Journaille auf den Plan ruft. Allen voran hat Nancy News vom Zwönitztal Echo schon die großen Schlagzeilen vor Auge. Die mediale Neugier treibt die Dame der schreibenden Zunft an. Mit dieser Story könnte sie die wichtigsten Journalistenehrungen, selbst den amerikanischen Pulitzer-Preis abräumen. Also, zück den Stift. Doch dem Sensationsfutter liebenden Publikum dürfte klar werden, dass gerade das mangelnde Rüstzeug der ebenfalls die Neuigkeiten suchenden Penny Pencil die Druckfehler heraufbeschwören wird. Denn: die rückt zum Regenerieren, denn zum Recherchieren aus, und glaubt, hysterische denn historische Persönlichkeiten zu befragen. Die Lunte des turbulenten Treibens der Verwechslungen ist gelegt.

„Zum Jahresende 2017 haben wir alle zusammen die Idee für das neue nunmehr 13. Schauspielprojekt für unser Fresstheater geboren, seit Januar setzen wir das neue Stück um“, erklärt Vereinschef Jan Steinert. Und so kennen 33 in Schauspiel, Technik, Kostüm und Organisation integrierte Akteure donnerstags regelmäßig ein Ziel: Die Vereinsräume im Dampfmaschinenmuseum. Hier wird geprobt, aber auch geschneidert und gebastelt. „In bewährter Manier zeichnen wir für die gesamte Inszenierung verantwortlich. Das Drei-Gänge-Menü, das zum Thema passend erzgebirgische Gerichte auf den Tisch bringen wird, entsteht mit Unterstützung eines Fleischers und Caterers“, fügt der 25-jährige Chef der Truppe hinzu, der derzeit insgesamt 42 Mitglieder angehören.